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Erhabne Majestät ist ein protestantisches Kirchenlied von Johann Jakob Rambach.

Text[]

Erhabne Majestät,
an Macht und Stärke reich!
Wer ist dir an Gewalt
aus allen Göttern gleich?
Vor dir erbebet Höll' und Welt,
und was dein Arm umschlossen hält,
muss deinen Zepter scheuen,
und sich mit Zittern freuen.

Du hast durch deine Kraft gewölbt
des Himmels Höh', die Erde fest gesetzt,
ein Ziel gesteckt der See;
dein Wort bewegt der Berge Grund,
und stürze sie in des Meeres Schlund.
Willst du zur Strafe ziehen,
so kann kein Mensch entfliehen.

Wir alle sind dein Tun,
und Werke deiner Hand;
Leib, Seele, Gut und Blut
hast du uns zugewandt.
Du schreibst dem menschlichen Geschlecht
Gesetze vor mit höchstem Recht,
und kannst sein Tun und Denken,
wie dir's beliebt, umschränken.

Ach lass mich, großer Herr,
empfinden meine Pflicht!
Zünd' an in dem Gemüt, mein Gott,
dein göttlich Licht,
damit ich überzeuget werd',
wie hoch ich Gast auf deiner Erd'
verbunden, deinen Willen
gehorsam zu erfüllen.

Präg' deine Gegenwart,
Herr, den Gedanken ein.
Lass mich im Dunkeln
auch dein helles Auge scheun.
Erinn're mich an deine Macht,
und an die Pein der langen Nacht,
wenn es mein Geist will wagen,
Gehorsam zu versagen.

Doch gib, dass meine Frucht
vor dir nicht knechtisch sei,
befreie mein Gemüt
von Zwang und Heuchelei.
Schenk' einen kindlich freien Geist,
der willig tut, was du ihn heißt,
und der bei reiner Liebe
sich im Gehorsam übe.

Lass, Schöpfer, diese Furcht
vor deiner Majestät
den goldnen Zügel sein.
darin mein Wille geht.
Halt' ihn damit auf rechter Bahn,
treib ihn zu allem Guten an,
so wird in dem Gewissen
sich Fried' und Freude küssen.

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