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'''Ach wie flüchtig, ach wie nichtig''' ist ein ökumenisches Kirchenlied. Text und Melodie: Michael Franck 1652
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AUTOR=[[Michael Franck]]
 
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*Zu diesem Kirchenlied hat J. S. Bach die Kirchenkantate BVW 26 und das Choralvorspiel BWV 644 komponiert.
:Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
 
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==Text==
:ist der Menschen Leben!
 
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:Wie Ein Nebel bald enstehet
 
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Ach wie flüchtig,
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Ach wie nichtig
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Ist der Menschen ''Leben''!
 
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Und auch wieder bald vergehet,
 
So ist unser LEBEN, sehet!
   
:Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
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Ach wie nichtig,
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Ach wie flüchtig
:sind der Menschen Tage!
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Sind der Menschen ''Tage''!
:Wie ein Strom beginnt zu rinnen
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Wie ein Strohm beginnt zu rinnen
:und mit Laufen nicht hält innen,
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Und mit lauffen nicht helt innen,
:{{Zeile|10}}so fährt unsre Zeit von hinnen.
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So fährt unsre Zeit von hinnen!
   
:Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
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Ach wie flüchtig,
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:ist der Menschen Freude!
 
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Ist der Menschen ''Freüde''!
:Wie sich wechseln Stund und Zeiten,
 
:Licht und Dunkel, Fried und Streiten,
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Wie sich wechseln Stund und zeiten,
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Licht und Dunckel, Fried und streiten,
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So sind unsre Fröligkeiten!
   
:Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
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Ach wie nichtig,
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Ach wie flüchtig
:ist der Menschen Schöne!
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Ist der Menschen ''Schöne''!
:Wie ein Blümlein bald vergehet,
 
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Wie ein Blümlein bald vergehet,
:wenn ein rauhes Lüftlein wehet,
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So ist unsre Schöne, sehet!
   
:Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
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Ach wie flüchtig,
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Ach wie nichtig
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Der sich wie ein Löw erwiesen,
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:Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
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:dadurch, eh wir es versehen,
 
 
Die bald da, bald dorten stehet,
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So ist unser Glücke, sehet!
   
:Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
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Ach wie flüchtig,
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Quelle: Evangelisches Gesangbuch (EG 528)
 
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Ist als wie ein Gott gesessen,
 
Dessen wird im Todt vergessen!
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Alles, alles, was wir sehen,
 
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[[Kategorie:Ökumenisches Kirchenlied]]
 
[[Kategorie:Autor: Michael Franck]]
 
[[Kategorie:Melodie: Michael Franck]]

Aktuelle Version vom 27. Mai 2020, 06:55 Uhr

Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist ein ökumenisches Kirchenlied. Text und Melodie: Michael Franck 1652

  • Zu diesem Kirchenlied hat J. S. Bach die Kirchenkantate BVW 26 und das Choralvorspiel BWV 644 komponiert.

Text

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Leben!
Wie ein NEBEL bald entstehet
Und auch wieder bald vergehet,
So ist unser LEBEN, sehet!

Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Sind der Menschen Tage!
Wie ein Strohm beginnt zu rinnen
Und mit lauffen nicht helt innen,
So fährt unsre Zeit von hinnen!

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Freüde!
Wie sich wechseln Stund und zeiten,
Licht und Dunckel, Fried und streiten,
So sind unsre Fröligkeiten!

Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Ist der Menschen Schöne!
Wie ein Blümlein bald vergehet,
Wenn ein rauhes Lüfftlein wehet,
So ist unsre Schöne, sehet!

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Stärcke!
Der sich wie ein Löw erwiesen,
Überworffen mit den Riesen,
Den wirfft eine kleine Drüsen!

Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Ist der Menschen Glücke!
Wie sich eine Kugel drehet,
Die bald da, bald dorten stehet,
So ist unser Glücke, sehet!

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Ehre!
Über den, dem man hat müssen
Heüt die Hände höflich küssen,
Geht man morgen gar mit Füssen!

Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Ist der Menschen Wissen!
Der das Wort kunt prächtig führen
Und vernünfftig discurriren,
Muß bald alle Witz verlieren!

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Tichten!
Der, so Kunst hat lieb gewonnen
Und manch schönes Werck ersonnen,
Wird zu letzt vom Todt erronnen!

Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Sind der Menschen Schätze!
Es kan Gluht und Fluth entstehen,
Dadurch, eh wir uns versehen,
Alles muß zu trümmern gehen!

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Herrschen!
Der durch Macht ist hoch gestiegen,
Muß zu letzt aus unvermügen
In dem Grab erniedrigt ligen!

Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Ist der Menschen Prangen!
Der im Purpur hoch vermessen
Ist als wie ein Gott gesessen,
Dessen wird im Todt vergessen!

Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
Das muß fallen und vergehen:
Wer GOtt fürcht, wird ewig stehen!